Aus diesem Satz bildete Vorherr dann seine Formel für die Landesverschönerung. J. Schuderoff, Pfarrer in Ronneburg, wirkte besonders in Mitteldeutschland; er gab eine religiös ausgerichtete Begründung der Landesverschönerung (252). H. v. Nagel schließlich faßte die in zahllosen einzelnen Aufsätzen in den Zeitungen verstreuten Arbeiten über Landesverschönerung in zwei Büchern zusammen, die, obwohl reine Kompilationen, einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung der Landesverschönerung darstellen (199 u. 201).
Ebenfalls noch zu dem Kreis um Vorherr ist J. E. Fürst und seine praktische Gartenbaugesellschaft in Bayern zu rechnen. Er liefert im wesentlichen den gärtnerischen Beitrag zur Landesverschönerung bayrischer Provenienz, und setzt vor allem nach dem Eingehen des Monatsblattes für Landesverschönerung die publizistische Tätigkeit für dieses Gebiet fort.
Eine besondere Betrachtung ist der Deputation für Bauwesen und Landesverschönerung in Bayern und deren Zeitschrift, dem Monatsblatt für Bauwesen und Landesverschönerung, die in zehn Jahrgängen von 1821–1830 erscheinen konnte, zu widmen.
Gleichzeitig, jedoch mit anders gelagerten Schwerpunkten, vollzieht sich die Entwicklung in Preußen, wo durch die landeskulturelle Tätigkeit der preußischen Könige die Grundlage für eine der Landesverschönerung in Bayern entsprechende Bewegung gegeben war. Peter Josef Lenné und der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in Berlin bilden gegenüber dem bayrischen Zweig, in dem Bauleute führend sind, eine mehr von der Gartenkunst beeinflußte Variante der Landesverschönerung aus. In Lenné selbst, der landwirtschaftlich, städtebaulich und gartenkünstlerisch tätig war, kulminierte die Bewegung.
Nach der umfassenden Darstellung der Landesverschönerung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wäre dann kursorisch die Entwicklung bis zur Gegenwart anzudeuten. Wichtig ist, daß als Erbe der Münchner Deputation die Verschönerungsvereine anzusehen sind, während die Nachfolge der beiden Gartenbaugesellschaften in Bezug auf die Landesverschönerung von den Landschaftsgärtnern übernommen wird. Hermann Jäger und Karl Koch sind die wichtigsten Vertreter; gegen Ende der Epoche tritt wieder ein Architekt, Lothar Abel, in den Kreis. Um die Jahrhundertwende entsteht in der Waldverschönerung und Forstästhetik ein weiteres Teilgebiet.
Unter dem Einfluß, teilweise aber auch im Widerspruch zu dem vorwiegend nur erhaltend eingestellten Heimatschutz, zur Denkmalspflege und zum Naturschutz entwickelt sich die Landesverschönerung zur Landespflege.