Nach dem Kunstgärtner Stromberg hatte 1908 der Wiesbadener Kunstmaler Karl Jakob Frankenbach den Unterricht im gebundenen Zeichnen und Freihandzeichnen übernommen. Als weiteres Fach kam später Perspektivkonstruktion dazu. Zu seiner Unterstützung wurde 1926 der akademische Maler Hans P. Schild aus Geisenheim gewonnen, der zunächst Zeichnen und Malen, später aber neben praktischen Übungen im bildnerischen Gestalten auch Vorlesungen über Kunstgeschichte hielt. Vom Wintersemester 1948/49 übernahm der Kunstmaler Otto Hölzinger den Unterricht im freien Zeichnen und in Kunstgeschichte. Vom Sommersemester 1951 bis 1957 war Studienrat Gold Dozent für bildnerisches Gestalten und Kunstgeschichte. Ab 17.4.1958 unterrichtet Oberstudienrat Dieter Schüler die Studenten im Bilden und Formen und Freihandzeichnen. Später kam Modellbau und Planzeichnen hinzu.
Eine zweite Kette von Lehraufträgen gab es für das Fach Baukonstruktion. Auf Prof. Goebel aus Idstein folgte 1919 der Architekt Karl Stumpf, der bis 1923 unterrichtete. Im Jahre 1924 hatte Baurat Birk aus Wiesbaden das Fach zu vertreten. Ab Sommersemester 1925 übernahm diesen Lehrauftrag der Architekt und Gewerbeoberrat Carl Roland Schiemann aus Wiesbaden, der 25 Jahre, lediglich durch Kriegszeit unterbrochen, in Geisenheim Baukonstruktion lehrte. Sein Nachfolger wurde der damalige Amtsleiter des Staatsbauamtes Rüdesheim, Baurat Spieß, der von 1951 bis 1956 das Fach vertrat. Dessen Nachfolger im Amt, Baudirektor Hoffmann, übernahm am 4.6.1956 dessen Unterricht, der jetzt neben Baukonstruktion auch Baustilkunde sowie Städtebau und Siedlungswesen umfaßt.
Nach dem zweiten Weltkrieg begann im April 1946 wieder das ordentliche Studium in Geisenheim. Am 1.3.1947 übernahm Gartenbauoberlehrer Otto Willmann [89] die Abteilung für Garten- und Landschaftsgestaltung. Ab 1950 versuchte der Direktor, Prof. Dr. Steinberg, der Abteilung weitere Lehrkräfte zu verschaffen, denn außer Willmann war nur Slavko Brodjanac [90], neben seiner Tätigkeit in der Bibliothek, als Dozent für Mathematik und Vermessungstechnik für sie tätig. Brodjanac war seit November 1941 zunächst als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Anstalt in Geisenheim, um über die "Deutsche Hauszwetsche" zu arbeiten. Vom 1.6.1943 bis 1.8.1945 war er wissenschaftlicher Assistent beim leitenden Direktor, Prof. Dr. Rudloff. Ab Wintersemester 1946 las er Vermessungstechnik. Nach seiner Naturalisierung wurde er (am 1.11.1957) erneut eingestellt.
Zusammen mit der Frankfurter Gruppe der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst war es besonders der Gartendirektor a. D. Glogau, der einen weiteren personellen Ausbau der Abteilung dringend forderte. Seit 1947 war Glogau als Vertreter der Deutschen Gesellschaft in das neu gebildete Kuratorium für Gartenkunst und Landschaftspflege berufen worden. Als bei einer Kuratoriumssitzung am 9.5.1950 die neu geforderte Stelle vom damaligen Minister abgelehnt wurde, beschwerte sich Glogau spontan über die Vernachlässigung des von ihm vertretenen Bereichs. Im Dezember 1951 wurde entschieden, die Gebäude von Monrepos sowie die dazugehörigen Ländereien für die Abteilung Gartengestaltung vorzusehen. Auch sollten Lehr-, Zeichen- und Aufenthaltsräume für die Hörer geschaffen werden. Zur vorläufigen Ergänzung des Studienangebotes bekam der Wiesbadener Gartenarchitekt Hendel 1952 bis 1953 einen Lehrauftrag über Kalkulation und Ausschreibungswesen. Am 15.1.1954 trat der Gartentechniker Fritz Backhaus [106] in das Institut ein. Seine Tätigkeit betrifft die technische und zeichnerische Vorbereitung von Planungsaufgaben und Entwurfsbearbeitungen für Dritte. Außerdem leitet er die Außenbetriebe und erteilt Unterricht in Perspektivkonstruktion.
Am 15. Februar 1954 wird die Stelle eines Gartenbaurats als Vorstand des Instituts für Garten- und Landschaftsgestaltung vom Ministerium in Wiesbaden ausgeschrieben und am 1.9.1954 mit dem Berichterstatter [91] besetzt.
Das Schwergewicht der Lehrtätigkeit lag in einer gründlichen technischen und gestalterischen Ausbildung der Studenten. Dabei war eine Neuordnung des Ausbildungsganges nötig: Die Fachgebiete Landschaftspflege und öffentliches Grünwesen mußten einbezogen werden und die Gartentechnik bzw. der Garten- und Landschaftsbau mußte eine Vertiefung erhalten. Auch die Forschungsarbeit wurde aufgenommen.