Wolfram Däumel, Berlin 2017, Bürgerbeteiligung Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee in Berlin Neukölln
Bemerkungen zur aktuellen Radroutenplanung

Ein- und Ausfahrten von Einbahnstraßen

Beispiel Karl-Marx-Platz

Im Rahmen des Umbaus der Karl-Marx-Straße wurde das kurze Stück Einbahnstraße über den nördlichen Karl-Marx-Platz für den Radverkehr in der Gegenrichtung frei gegeben. Dies ist notwendig, da das Abbiegen von der Karl-Marx-Straße in die südliche Fahrbahn des Karl-Marx-Platzes nach dem Umbau nicht mehr möglich war und damit die für den Radverkehr wichtige Verbindung von der Thomasstraße zum Richardplatz nicht mehr befahrbar wäre. Die Fahrbahn mit 6,00 m Breite reicht theoretisch für den Begegnungsverkehr, auch wenn an einer Seite geparkt wird. Trotzdem gab es Kritik seitens viele Radfahrender, da die parkenden Kfz nicht immer direkt am Bordstein stehen und Kfz-Führer nicht auf entgegen kommende Radfahrende achten. Das Bezirksamt denkt hier über eine andere Radverkehrsführung nach. Hier soll lediglich aufgezeigt werden, wie durch eine bessere Kennzeichnung zwar nicht alle Probleme behoben, aber die Situation von vorn herein hätte entschärft werden können.

Beispiel Anzengruberstraße

Bei Freigabe der Anzengruberstraße für den Radverkehr entgegen der Einbahnrichtung wurden 2010 alle notwendigen Schilder angebracht und durch Fahrbahnmarkierungen ergänzt. An der Einmündung Sonnenallee wurde sogar ein Richtungspfeil verwendet. Das wäre vorbildlich, wenn der kurze Radstreifen nicht direkt an der Bordsteinkante markiert worden wäre. So wird er von entgegenkommenden Kfz-Führern nicht gesehen und ist mit dem Fahrrad auch nicht befahrbar. Das ist an dieser Stelle kein Problem, da aus der Anzengruberstraße in Anbetracht des baulichen Mittelstreifens der Sonnenallee nur rechts abgebogen werden kann.