Verkehrsmengenproblematik
Fahrradroute durch die Reuterstraße
Grün: Geplante Fahrradrouten. Kartengrundlage: Openstreetmap.
Oben: Regelmäßiger Stau vor der Ampel Karl-Marx-Straße - keine Radverkehrsführung vorhanden.
Unten: Busverkehr und Ladetätigkeit in zweiter Reihe machen die Straße trotz Tempo 30 nur für geübte Radfahrende befahrbar.
Fehlende Fahrradinfrastruktur an den Kreuzungen (oben Sonnenallee, unten Karl-Marx-Straße) gefährdet Radfahrende. Die blank gefahrenen Fahrspuren zeigen deutlich, dass hier eine stärkere Kfz-Belastung als in Tempo-30-Zonen vorgesehen, vorhanden ist.
Die Reuterstraße ist Teil der geplanten Fahrradroute von Kreuzberg zum Rollberg-Viertel und die Zufahrt zur Fahrradroute Donaustraße. Zwischen Karl-Marx-Straße und Sonnenallee ist die Straße im heutigen Zustand nicht zum Radfahren geeignet. Für den Kfz-Verkehr dient sie als Umfahrung des Hermannplatzes. In Nord-Süd-Richtung wird sie von zwei Buslinien befahren.
Dieser Abschnitt ist Teil der zwischen den Hauptverkehrsstraßen gelegenen Tempo-30-Zone. In Anbetracht der vorhandenen Kfz-Verkehrsmengen ist diese Zuordnung falsch. Entweder muss etwas gegen den Durchfahrverkehr unternommen werden oder es ist eine Tempo-30-Einzelausweisung und die Anlage von Radverkehrsanlagen notwendig. Eine Verkehrsberuhigung kommt wegen der Notwendigkeit des Busverkehrs (Zufahrt zur Endstelle Hermannplatz) nicht in Betracht. Welche Möglichkeiten zur Schaffung von Radverkehrsanlagen bestehen, ist Thema dieses Kapitels.
Oben: Heutiger Querschnitt - Radfahrende fahren zu dicht an abgestellten Kfz und werden ohne Sicherheitsabstand überholt.
Unten: Unter Aufgabe eines Parkstreifens wären bei einer Kfz-Fahrspurbreite von 5,70 m Radfahrstreifen möglich. Da der Busverkehr nur in einer Richtung stattfindet, ist diese Fahrbahnbreite ausreichend.
Wird die Straße als Einbahnstraße ausgewiesen, entsteht ausreichend Platz für Radfahrstreifen. Der Streifen entgegen der Kfz-Fahrtrichtung wird entweder links der gegenläufig parkenden Kfz (oben) oder als geschützter Streifen hinter den parkenden Kfz angelegt (unten).
Grundsätzlich wäre auch ein geschützter Radfahrsreifen für beide Richtungen möglich. Entweder unter Verwendung eines Parkstreifens (oben) oder eines Fahrstreifens (unten). Diese Lösung führt allerdings an den Kreuzungen Karl-Marx-Straße und Sonnenallee zu gefährlicher gegenläufiger Querung oder aber zu ungünstigem Wechsel der Radverkehrsanlage zur anderen Straßenseite und ist daher hier nicht zu empfehlen.