In der Bestandsaufnahme des Straßennetzes der Südlichen Friedrichstadt weist die IBA auf die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Achsen hin , die den Hauptverkehrsströmen vor der Teilung der Stadt entsprachen. [18] Diese Straßen haben heute nur noch Erschließungsfunktion und sind aufgrund relativ geringen Kraftfahrzeugaufkommens als fahrradfreundlich zu bezeichnen. Die Hauptverkehrsströme fließen heute in Ost-West-Richtung. Für den Kfz-Verkehr stehen die Kanaluferstraßen und der Straßenzug Oranien- - Koch- - Anhalter- - Schöneberger-/Bernburger Straße zur Verfügung. Auch für den Radverkehr ist die Relation SO36 - Tiergarten/City von großer Wichtigkeit. Die Kanaluferstraßen kommen dafür kaum in Betracht, da hier ein extrem hohes Kraftfahrzeugaufkommen zu verzeichnen ist. Auch die Kochstraße weist ein für ihren Querschnitt relativ hohes Kraftfahrzeugaufkommen auf. Eine parallele Ausweichroute durch Nebenstraßen existiert nicht. So fordert die Studiengesellschaft Nahverkehr, der Herstellung einer Ost-West-Verbindung nördlich der Kanaluferstraßen hohe Priorität einzuräumen und bezieht dies auf den Bau von Radwegen in der Koch- und Anhalter Straße. [22]
Der Bau von Radwegen in der Kochstraße wird allerdings erhebliche Probleme mit sich bringen. Da ein Bau zu Lasten der Fahrbahn kaum in Frage kommen dürfte, wird die Anlage der Radwege auf dem Bürgersteig erfolgen. Insbesondere im Bereich der Friedrichstraße ist damit zu rechnen, daß Radfahrer durch falsch parkende Kraftfahrzeuge den Gehweg und Fußgänger durch Auslagen von Geschäften sowie den starken Touristenandrang den Radweg benutzen müssen. Ein solcher Radweg ist allenfalls für den Einkaufsverkehr geeignet, stellt aber keine akzeptable Fernverbindung dar. Die einzige Möglichkeit, die Sicherheit des Radverkehrs in der Kochstraße zu erhöhen, ist die Anlage von Radfahrstreifen. Daneben sollte als Ausweichroute abseits des Kraftfahrzeugverkehrs der Weg entlang der Mauer angeboten werden (siehe auch "Anschluß wichtiger Ziele")