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Wolfram Däumel, Gefährliche Fahrradroute RR1 (Wannsee-Route in Berlin) - Dokumentation im Mai 2011 bei den zuständigen Behörden eingereicht
Bestandsaufnahme und Lösungsansatz

3. Löhleinstraße/Brümmerstraße zwischen Fabeckstraße und Thielallee

Bestandsaufnahme
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Brümmerstraße: Nach Markierung des Sicherheitsstreifens und Aufstellung von Baken (links) als Abstandshalter zum Hang gefährliches Slalomfahren aller Verkehrsteilnehmer. Unten: Die selbe Situation aus der Lenkerperspektive.
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Dieser Abschnitt liegt in einer Tempo-30-Zone. Während die Brümmerstraße Teil eines Straßenzuges zum Breitenbachplatz ist und stärkeren Kfz-Durchfahrverkehr aufweist, hat die Löhleinstraße nur Erschließungsfunktion. Sie wird aber als Schleichweg zur Umfahrung der Ampel Königin-Luise-Str./Pacelliallee benutzt, so dass auch dort nicht unerheblicher Kfz-Durchfahrverkehr stattfindet.

Die Fahrbahnen sind etwas schmaler als in der Schorlemerallee, so dass Radfahrer, die den Sicherheitsabstand zu den parkenden Autos einhalten, nicht überholt werden können. Da aber oftmals gedrängelt wird, geben viele Radfahrer dem Druck nach und fahren extrem dicht an den parkenden Autos entlang und werden ohne Sicherheitsabstand überholt.

Der Busverkehr (X11) wurde in Anbetracht des Absackens des linken Fahrbahnrandes bereits verlegt. Um die anderen Fahrzeuge vom Hang des U-Bahneinschnittes fern zu halten, wurden 2010 in der Brümmerstraße die Parkstände nach rechts verschoben. Der linke Teil der Fahrbahn wurde mit einer durchgezogenen Linie abgetrennt.

Durch diese Verschiebung der Fahrbahn nach rechts ist die Situation für Radfahrer gefährlicher geworden, ohne dass die gewünschte Entlastung des Hangs eingetreten wäre. Halten Radfahrer den Sicherheitsabstand zu parkenden Autos ein, war bisher ein Vorbeifahren nicht möglich. Jetzt ist links lediglich eine Linie, die überfahren werden kann. Damit ergibt sich die selbe Situation wie für die Schorlemerallee beschrieben. In Anbetracht der Fahrradroute herrscht zeitweise starker Radverkehr, so dass der Kfz-Verkehr die gesamte Strecke über der durchgezogenen Linie fährt.

2011 wurden zur Verhinderung des Überfahrens der durchgezogenen Linie in regelmäßigen Abständen Baken darauf aufgestellt. Dies führt dazu, dass Autofahrer nun stark beschleunigen, überholen und vor der nächsten Bake zwangsläufig wieder nach rechts ziehen. So werden Radfahrer regelmäßig geschnitten.

Hinzu kommt, dass die Markierung der Parkstände teilweise auch dort erfolgte, wo sich Bäume oder Laternen im Unterstreifen befinden. Die Fahrzeuge stehen dann zum einen mit den Rädern sehr dicht am Baum, zum anderen über die Parkmarkierung heraus. Bei Einhalten eines konstanten Sicherheitsabstandes sind Radfahrer dadurch zum Fahren in Schlangenlinien gezwungen.

Problemlösung: Änderung der Verkehrsführung
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Trennung von Kfz- und Fahrradverkehr (alte Route blau, neue rot) im Abschnitt 3.
Karte: http://www.openstreetmap.org

Abhilfe schüfe die Verlegung der Radroute von der Brümmerstraße in die Löhleinstraße. Die Führung des Radverkehrs in beide Richtungen in der Löhleinstr. wäre eine konsequente Fortsetzung der Radverkehrsführung im 2. Abschnitt über Franz-Grothe-Weg. Die in Fahrtrichtung Nord-Ost notwendige Überquerung der der U-Bahn-Trasse würde lediglich von der Fabeckstraße zur Thielallee verlegt.

Für den Ziel- und Quellverkehr muss die Brümmerstraße für den Radverkehr weiterhin befahrbar bleiben. Dass das kein Problem ist, zeigt der Abschnitt Archivstraße / Franz-Grothe-Weg: Nur wenige Radfahrer verbleiben in der Archivstraße. Die meisten nutzen trotz des kleinen Umweges die attraktivere Strecke auf der anderen Seite der U-Bahn-Trasse. Nur sehr schnelle Radfahrer nehmen den kürzeren Weg durch die Archivstraße. Diese können durch die Tempo-30-Regelung im Verkehr mitschwimmen.

Maßnahmen

In der Brümmerstraße sind keine Änderungen notwendig.

  • Ausweisung der Löhleinstraße als Fahrradstraße mit "Kfz-Anlieger frei" bei Aufhebung der Einbahnregelung.
  • Zur Unterstützung dieser Maßnahme wäre das Aufheben der Abbiegemöglichkeit aus der Königin-Luise-Straße in die Fabeckstraße in Fahrtrichtung Westen sinnvoll. Dies würde den Schleichverkehr unterbinden ohne die Zufahrt zur Endhaltestelle der Buslinie X11 zu beeinträchtigen. Außerdem sollte die Einfahrt der Löhleinstraße an der Fabeckstraße so umgestaltet werden, dass die Aufhebung der Durchfahrmöglichkeit deutlich wird. Dies kann z.B. mit einer Aufpflasterung erreicht werden. Außerdem sollte hier deutlich auf den entgegen kommenden Radverkehr hingewiesen werden. Dazu sollte eine Markierung mit Fahrradsymbol und Richtungspfeil im Kreuzungsbereich angebracht werden.
  • Die neue Routenführung müsste in Fahrtrichtung Nord-Ost gut ausgeschildert werden. In der Thielallee müsste auf die Fahrmöglichkeit parallel zur Brümmerstraße verwiesen werden, in der südlichen Brümmerstraße müsste auf den Verschwenk über die U-Bahntrasse nicht nur verwiesen, sondern auch das Linksabbiegen erleichtert werden (siehe Abschnitt 4).

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