Wolfram Däumel, Berlin 2013, Umbau Karl-Marx-Straße: Vorschlag einer besseren Verkehrsführung
Bushaltestelle Rathaus Neukölln

Lösungsmöglichkeiten

Die in Richtung Karl-Marx-Straße rechte Fahrspur wird als Busspur (Fahrrad frei) ausgewiesen und die Halte­stelle direkt an die Halte­linie der Ampel verlegt. Bus und Rad­fahrer bekom­men kurz vor dem restlichen Verkehr „grün“, so dass sie konflikt­frei links abbiegen können.

Zwei mögliche Querschnitte der Erkstraße im Einmündung­sbereich:

1. Unter Aufgabe einer Abbiegespur

Fahrbahnen der Erkstraße von der Rathaus­seite aus gesehen (Karl-Marx-Str. <=> Donaustr.):

  1. <= Busspur (Fahrrad frei) mit Haltestelle direkt an der Kreuzung und Vorrangschaltung zum Linksabbiegen in die Karl-Marx-Straße
  2. <= Kfz-Spur in beide Abbiegerichtungen in die Karl-Marx-Straße
  3. => Fahrspur aus Karl-Marx-Straße
  4. => Parkspur

Die gesonderte Grünphase mit Rechts­abbiege­spur aus der Erk­straße ist bei dieser Lösung nicht mehr möglich, dafür bleiben die vor­handenen Park­plätze erhalten. Auf die geson­derte Rechts­abbiege­spur kann künftig verzich­tet werden, denn laut Senats­planung soll der Durch­gangs­verkehr auf die A100-Ver­längerung verlagert werden: "Wie bereits im west­lichen Stadt­gebiet bündelt die Auto­bahn den Verkehr zukünftig auch im Raum Treptow und Neu­kölln und entlastet diese Stad­träume vom Durch­gangs­verkehr" [4]. Die Verbindung (Treptow -) Erkstraße - Flughafen­straße (- Tempelhof) verliert damit an Bedeutung.

2. Unter Aufgabe der Parkspur

Fahrbahnen der Erkstraße von der Rathaus­seite aus gesehen (Karl-Marx-Str. <=> Donaustr.):

  1. <= Busspur (Fahrrad frei) mit Haltestelle und Vorrang­schaltung zum Links­abbiegen in die Karl-Marx-Straße
  2. <= Kfz-Rechtsabbiegespur
  3. <= Kfz-Linkssabbiegespur mit stark zurück­versetzer Haltelinie
  4. => Fahrspur aus Karl-Marx-Straße

Bei dieser Lösung kann die gesonderte Grünphase für Rechts­abbieger beibe­halten werden, allerdings muss dann auf die Park­plätze auf der südöst­lichen Seite der Erk­straße verzichtet werden. Not­wendig wäre das aller­dings nicht auf der gesamten Länge bis zur Donau­straße, sondern nur im vorderen Bereich (Stau­länge vor der Ein­mündung). Die Haltelinie der Rechts­abbiege­spur muss dabei stark zurück­gesetzt werden, damit Busse und Lkw aus­schwenken können (entsprechend Werbellin­straße). Ein Vorteil dieser Lösung wäre, dass Bus und Rad­verkehr zusammen mit den Links­abbiegern grün bekommen können, während die Rechts­abbieger zusammen mit den Links­abbiegern aus der nordwest­lichen Karl-Marx-Straße fahren können.

Ergänzung­

Weitere Lösungsmög­lichkeiten sind denkbar, wenn man bei der Planung des Umbaus der Karl-Marx-Straße über den eigentlichen Bau­bereich hinaus denkt.
Durch diese Maß­nahme würde nicht nur der Abstand zwischen Halte­stelle und U-Bahn­eingang mehr als halbiert, sondern auch der Abstand zur nächsten Haltestelle. Daher sollte die Haltestelle „Alfred-Scholz-Platz“ mindestens bis an die Ecke Rollberg­straße verschoben werden. Hier ist der Gehweg noch sehr breit. Die Vorplanung  [3] sieht in diesem Bereich einen Mittel­streifen vor, auf den zugunsten eines Halte­stellenbe­reichs verzichtet werden kann. Bei einer intelligenten Ampel­schaltung erreicht der Bus die Halte­stelle dann auch ohne an der Ampel Anzengruber Straße wieder warten zu müssen, wie das heute oftmals der Fall ist.

Besser wäre noch die Verlegung an die Kreuzung Werbellin­straße, da dann eine wesentlich bessere Erschließung der Geschäfte der Karl-Marx-Straße erreicht würde (2 Halte­stellen statt einer, eine davon in der Mitte zwischen den U-Bahnhöfen). Dort ist der Gehweg allerdings sehr schmal.