Verlegung der Tangential-Route 4
(1): Die TR4 ist zwar bereits fertig gestellt, aber in Anbetracht der Verkehrsverhältnisse nur für geübte selbstsichere Radfahrende geeignet.
Oben: Regelmäßige Sperrung der Hauptfahrradroute TR4 wegen eines Trödelmarktes - es existiert keine geeignete Umfahrungsmöglichkeit.
Unten: Hauptfahrradroute TR4 mit täglichem Stau des Kfz-Verkehrs in der Bürknerstraße.
- Zwischen Lohmühlenbrücke und Pannierstraße ist das Kfz-Verkehrsaufkommen zu hoch und es verkehren zwei Buslinien. Der Charakter der Straße entspricht dem einer Hauptverkehrsstraße und nicht dem einer Fahrradroute. Da die Lohmühlenbrücke die einzige Verbindung über den Kanal zwischen Schlesischer Straße und Wildenbruchstraße ist, kann weder der Kfz-Verkehr noch der Busverkehr in eine andere Straße verlegt werden. Eine detaillierte Problembeschreibung ist im Kapitel „Verkehrsmengenproblematik“ zu finden.
- Zwischen Pannierstraße und Friedelstraße stellen die zur Verkehrsberuhigung eingebauten Verschwenkungen ein Risiko dar. Die dort regelmäßig vorkommenden Gefährdungen Radfahrender sind bereits im Kapitel „Beispiel Fahrbahnverlauf Maybachufer“ dokumentiert. Hinzu kommt, dass die Straße alle 14 Tage für einen Trödelmarkt gesperrt wird und es keine Umleitungsstrecke für den Radverkehr gibt.
- Auch die Bürknerstraße weist für eine Fahrradroute zu viel Kfz-Verkehr auf. Sie kann aber nicht zur Fahrradstraße umgewidmet werden, da sie die einzig mögliche Alternative bei der regelmäßigen Sperrung des westlichen Maybachufers Dienstags und Freitags für den Wochenmarkt darstellt.
Rot/blau: vorhandene Hauptrouten, dunkelgrün: geplante Nebenrouten, orange: geplanter Radschnellweg
Lila: Vorschlag für veränderte Hauptrouten, lila gestichelt: Vorschlag des BUND für eine Rad-Vorrangroute Tegel - Adlershof, hellgün: Vorschlag für Ergänzungen im Nebenroutennetz.
Pflügerstraße Ecke Nansenstraße besteht bereits ein modaler Filter, der für den Radverkehr geöffnet werden kann. Auf der folgenden Strecke ist der Untergrund für den Kfz-Verkehr nicht tragfähig genug. Daher ist es sinnvoll, die Fahrradroute in diesen Straßenzug zu verlegen, denn das Maybachufer als Fahrradstraße auszuweisen und den Kfz-Verkehr in die Pflügerstraße zu verlegen, ist nicht möglich.
In Anbetracht dieser kaum lösbaren Probleme ist die Verlegung der Fahrradroute die einzige Möglichkeit, eine für alle Bevölkerungskreise nutzbare Fahrradroute bereit zu stellen. Was erst einmal als enormer Aufwand erscheint, erweist sich bei genauerem Hinsehen als gar nicht so schwierig. Dazu bietet sich nämlich die momentan in Planung befindliche Fahrradstraße Weigendufer - Pflügerstraße geradezu an: Die Pflügerstraße verläuft parallel zum Maybachufer. So entsteht die absurde Situation, dass die Fahrradroute in einer stark von Kfz befahrenen Straße verläuft, während die Parallelstraße als Fahrradstraße ausgewiesen ist. Das gilt aber nur für den Abschnitt Lohmühlenbrücke - Pannierstraße. Im weiteren Verlauf ist die Pflügerstraße gepflastert und damit von der Oberfläche her ungeeignet. Die Pflügerstraße im weiteren Verlauf zu asphaltieren, würde die Weiterführung der Fahrradstraße in die Lachmannstraße ermöglichen. Da dann auf die geplante Nebenroute durch die Lenaustraße und Boppstraße verzichtet werden kann, ergibt sich ein zusätzlich zu asphaltierendes Stück von lediglich 290 Metern.
Die optimale Führung der Hauptroute wäre diese weiter über das Weigandufer bis zur Elbestraße zu führen und dort eine neue Fuß- und Radbrücke zu bauen. Über die Bouchéstraße trifft die Route an der Heidelberger Straße wieder auf den aktuellen Routenverlauf.
Diese Fuß/Rad-Brücke über den Neuköllner Schiffahrtskanal wurde bereits vom beauftragten Planungsbüro im Rahmen der Maßnahmen zur Stadterneuerung vorgeschlagen [6], ist aber in der aktuellen Detailplanung nicht mehr enthalten. Aktuell wird eine neue Straßenbahnverbindung von der Warschauer Brücke zum Hermannplatz diskutiert. Einer der Trassenvorschläge verläuft über Bouchéstraße - Elbestraße. Eine parallele Fahrradroute ist möglich, da es sich nicht um Kfz-Hauptverkehrsstraßen handelt.
Der Elsensteg lässt sich nicht für den Radverkehr ertüchtigen (oben).
Leider abgerissen wurde der Kiehlsteg am Weichselplatz - er zeigte, dass eine Brücke ohne Treppen möglich ist (unten).
Im Rahmen der Nebenroute Innstraße - Elsenstraße muss der Elsensteg überquert werden. Momentan helfen Schieberinnen die Treppen zu überwinden. Den Steg so zu ertüchtigen, dass er mit Fahrrädern aller Art befahren werden kann, ist nicht möglich. Für eine attraktive Fahrradroute wäre ein Neubau notwendig, allerdings verwandelt sich die Elsenstraße in Treptow in eine Kfz-Hauptverkehrsstraße. Daher wäre ein Brückenneubau an der Bouchéstraße sinnvoller.
Zwischen Elbestraße und Bouchèstraße ist eine Brückenkonstruktion ähnlich dem ehemaligen Kiehlsteg notwendig. Ohne die vorhandene Infrastruktur umbauen zu müssen, wäre zwischen den Schächten eine für den Fuß- und Radverkehr ausreichend breite Brücke möglich.
Die notwendige Asphaltierung der Pflügerstraße lässt sich verhältnismäßig schnell durchführen. Bis zum Brückenbau kann die Route über den Weichselplatz geführt werden und bereits an der Lohmühlenbrücke auf den aktuellen Verlauf stoßen. Die notwendigen Anpassungen auf Kreuzberger Seite siehe Kapitel Kreuzberg.